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Cuxhaven in der Champions-League

Pressetext der Cuxhavener Nachrichten vom 27.11.2024

von Lennart Keck

 
Am 25.11.2024 wurde ein entscheidender Schritt zur Stärkung des Offshore-Standortes Cuxhaven vollzogen: Mit der Vertragsunterzeichnung durch den Geschäftsführer von Titan Wind Energy (Germany), Heiko Mützelberg, und den Vertretern der Arbeitsgemeinschaft Schwerlast Titan Wind, Jörg Freimuth und Jos van der Meer, wurde die Fertigstellung eines Schwerlastlagers auf einer Fläche von 31 Hektar besiegelt. Die Entscheidung wurde von allen Beteiligten als bedeutender Meilenstein gefeiert.

Das entstehende Freilager dient künftig der Annahme, Lagerung und dem Umschlag von Maschinenteilen aller Größen für Offshore-Windenergieanlagen. Es hat eine Gesamtkapazität von beispielsweise 135 Monopiles (Fundamentform für Offshore-Windenergieanlagen) mit einer Länge von 120 Metern und einem Einzelgewicht von 2.500 Tonnen. Das entspricht in etwa der maximalen Jahresgesamtproduktion des Titan-Werks. Die Herstellung der Monopiles erfolgt in den angrenzenden Hallen. Der Transport zum Lagerplatz erfolgt mit Spezialfahrzeugen. Nach der Lagerung erfolgt die Verladung auf Schiffe für den Weitertransport. 

 

In der kommenden Woche beginnen die ersten Bauarbeiten, so dass im kommenden Frühjahr der erste Teil des Lagerbereichs in Betrieb genommen werden kann. Die Fertigstellung des gesamten Areals ist für Ende 2025 geplant. Ende 2026 soll dann die Produktion anlaufen, prognostiziert Titan-Geschäftsführer Heiko Mützelberg. 

 

Das Schwergutlager wird nicht nur die eigenen Produktionskapazitäten von Titan Wind Energy stärken, sondern auch als Zwischenlager für weitere Großkomponenten für Offshore-Projekte dienen. Die direkte Anbindung an die neu entstehenden Liegeplätze 5 bis 7 im Cuxhavener Hafen bietet optimale Voraussetzungen für den Umschlag auf Transport- und Installationsschiffe jeder Größe. Die Kombination von Produktion und Ausrüstung an einem Kai ist einzigartig.

 

Entstehende Lagerfläche isteuropaweit einzigartig

 Volker Schäfer vom Oldenburger Ingenieurbüro Schäfer Consult ist glücklich darüber, an dem Megaprojekt mitarbeiten zu dürfen und sieht die Standortvorteile: „Die Lagerfläche, die hier entsteht, ist europaweit einzigartig. Ich sehe, dass hier der Durchbruch kommt und Cuxhaven in der Offshore-Champions-League ganz vorne mitspielt.“

 

Der Titan-Geschäftsführer freut sich, mit Schäfer jemanden gefunden zu haben, „der uns tatkräftig unterstützt“. Nun hofft er auf eine ebenso gute Zusammenarbeit mit den Firmen Bodo Freimuth (Bülkau) und MiBau Baustoffhandel (Cadenberge) und appelliert zu konstruktiven Gesprächen und einem offenen Dialog. Dem scheint von Seiten der beiden Bauunternehmer nichts im Wege zu stehen: „Ich kann mich nur bedanken, dass Sie so viel Vertrauen in uns setzen und kann Ihnen nur sagen: Wir machen Ihnen das ordentlich fertig, betont Jörg Freimuth. Für Mützelberg war es besonders wichtig, den Auftrag an Unternehmen aus der Region zu vergeben - auch, um bisherigen Vorwürfen entgegenzuwirken, denn hinter Titan Wind Energy stehen chinesische Investoren: „Viele haben in den vergangenen Jahren, vielleicht auch zu Recht, gedacht, hier kommt der Chinese, macht sein Ding und holt vielleicht noch chinesische Arbeiter von außerhalb.“ Doch der Geschäftsführer macht deutlich: „Wir wollen ein Teil der Stadt Cuxhaven sein“. Deshalb habe man sich mit dem chinesischen Eigentümer geeinigt: „Wir sind als deutsches Management-Team gekommen und es ist uns sehr wichtig, dass wir auf dem lokalen Markt agieren. Wir brauchen keine Firmen, die aus Freiburg im Breisgau oder Leipzig kommen, wenn wir hier vor Ort alles haben, was wir benötigen.“

 

Santjer lobt Zusammenarbeitmit regionalen Unternehmen

Oberbürgermeister Uwe Santjer begrüßt den Gedanken, lobt die Zusammenarbeit zwischen Titan und regionalen Unternehmen und unterstreicht die Bedeutung des Projektes für die Stadt: „Jeder Euro, der hier investiert wird, stärkt die Wirtschaftskraft und sichert Arbeitsplätze.“ Santjer betont die Vorteile der Stadt Cuxhaven mit ihrer Nahbarkeit und seiner dennoch wirtschaftlichen Stärke im Weltmarkt: „Auf der einen Seite ist Cuxhaven ein Dorf. Auf der anderen Seite verfügt es über Kompetenzen, die weltweit gebraucht werden. Das ist natürlich etwas ganz Besonderes für so einen Hafenstandort. Und nun reiht sich auch Titan in die Cuxhavener Familie mit ein.“

 

Der Oberbürgermeister betonte auch die Energiewende, die nur durch den Offshore-Ausbau und die Weiterentwicklung Cuxhavens als Offshore-Industriepark möglich sei. „Wir alle können nur hoffen, dass die Politik dafür sorgt, dass die Energiewende vorankommt. Und dass dann auch auf Offshore gesetzt wird. Egal, wie sich die Bundesregierung künftig zusammensetzt.“

 

Besonders erfreut ist Santjer über die Zustimmung und das Verständnis der Bevölkerung: „Die Cuxhavener haben verstanden, dass Aufschwung und Wohlstand tatsächlich nur mit dem Hafen gelingen können.“